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  • ab: 01 oktober 2016
  • bis einschließlich: 15 januar 2017
  • Standort: Museum de Fundatie

Siehe, der Mensch

Vom 1. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 präsentiert das Museum de Fundatie Zwolle die Ausstellung „Siehe, der Mensch“. In 100 Werken von u. a. Kokoschka, Brancusi, Schad, Picasso, Nussbaum, Bacon, Goldin, Trecartin, Dumas, Richter und Rauch zeichnet „Siehe, der Mensch“ nach, wie Künstler sich im vergangenen Jahrhundert der scheinbar einfachen und übersichtlichen Form des Porträts bedienten, um den Reichtum und die Komplexität der modernen Welt zu untersuchen. „Siehe, der Mensch“ wurde vom Kunstkritiker Hans den Hartog Jager zusammengestellt. Er hat in der Vergangenheit auch die Ausstellungen „Mehr Licht“ (2011) und „Mehr Macht“ (2014) organisiert.

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Christian Schad, Maika, 1929

Christian Schad, Maika, 1929,
olieverf op doek, 65 x 53 cm, particuliere collectie

Die Ausstellung „Siehe, der Mensch“ sieht auf den ersten Blick übersichtlich aus: 100 Porträts von 100 Menschen aus den vergangenen 100 Jahren. Ein Jahr, ein Porträt: Eine breite Palette von Oskar Kokoschkas Selbstporträt (1917) bis hin zu Neo Rauchs Gewitterfront (2016), von Pablo Picassos Grande nature morte au guéridon (Marie-Thérèse) (1931) bis hin zu Kerry James Marshalls Scout Master (1996) und von Francis Bacons Sphinx (1953) bis hin zu Tracey Emins Why I Never Became a Dancer (1995). „Siehe, der Mensch“ ist jedoch viel mehr als eine willkürliche Porträtgalerie.

Francis Bacon, Sphinx, 1953

Francis Bacon, Sphinx, 1953
olieverf op doek, 198 x 137 cm, Collectie Toyota Municipal Museum of Art

Gerhard Richter, Portret Dr. Knobloch, 1964

Gerhard Richter, Portret Dr. Knobloch, 1964

olieverf op doek, 100 x 90 cm, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Der Ausstellung liegt die Idee zugrunde, dass sich das künstlerische Menschenbild vor genau 100 Jahren – zwischen 1910 und 1920 – radikal veränderte. Innerhalb der Kunst wurde die Fotografie immer wichtiger. Gleichzeitig erlebte die abstrakte Kunst ihren großen Durchbruch. In der westlichen Welt tobten der Erste Weltkrieg und die Russische Revolution. Diese Veränderungen hatten große Folgen für das künstlerische Menschenbild. Das ist am Oeuvre van Constantin Brancusi deutlich abzulesen. Er schuf zu Beginn dieses Jahrzehnts seine Muse endormie (Schlummernde Muse) – einen liegenden Kopf, auf dessen Gesicht alle Züge noch unverkennbar zu sehen sind. Zehn Jahre später nach einer regelrechten künstlerischen „Odyssee“ entstanden die perfekten, gänzlich abstrakten „Ei“-Köpfe mit den klingenden Namen Le commencement du monde, Sculpture pour aveugles und Le Nouveau-Né. Diese Skulpturen werden noch stets als Geburtsstunde des neuen Porträtgenres betrachtet. Brancusi hatte das Porträt auf seinen Kern zurückgebracht, auf seine vorläufige Essenz.

Ab dem Moment war die objektive Abbildung des Subjekts nicht mehr das wichtigste Ziel eines Porträts. Die persönliche Vision des Künstlers, seine Sicht des Modells rückte ganz klar in den Mittelpunkt.

Die Figur des Menschen wurde in erster Linie als „Basisform“ herangezogen, auf die jeder Künstler seinen eigenen Blick und seine eigene Sicht der Welt projizierte. 

Die Figur des Menschen wurde dabei in unterschiedlichster Weise verformt. Auch erhielt sie neue Formen und Bedeutungen , die von Abstraktion und Symbolik bis hin zu Idealismus und Ruhm reichten. In so gut wie jedem Porträt sind mehrere dieser Themen zu finden. Dabei passierte etwas sehr Wesentliches: Man kann natürlich behaupten, dass die besten und eindrucksvollsten Porträts solche Themen immer miteinander kombinieren und gleichzeitig doch einen einzigen Menschen zeigen. Ein einziges Individuum, das auf keine andere Art und Weise hätte abgebildet werden können. Dieses scheinbare Paradox ist vermutlich der Kern der „Siehe, der Mensch“: Die Ausstellung beschäftigt sich letztendlich vor allem mit der Frage, wie Künstler es in den vergangenen 100 Jahren geschafft haben, mit der scheinbar einfachen, übersichtlichen Kunstform des Porträts den Reichtum und die Komplexität der modernen Welt zu untersuchen.

Neo Rauch, Gewitterfront, 2016

Neo Rauch, Gewitterfront, 2016,
olieverf op doek, 150 x 100 cm, courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin

Siehe, der Mensch - 100 JAHRE, 100 GESICHTER mit Werken von Adel Abdessemed, Karel Appel, Diane Arbus, Art and Language, Francis Bacon, Max Beckmann, Eva Besnyö, Mike Bidlo, Christian Boltanski, Michaël Borremans, Constantin Brancusi, Arno Breker, Bernard Buffet, Felice Casorati, Paul Citroen, Francesco Clemente, George Condo, Constant, Enzo Cucchi, Rineke Dijkstra, Otto Dix, Marcel Duchamp, Marlene Dumas, Ger van Elk, Tracey Emin, Walker Evans, Jean Fautrier, Edgar Fernhout, Seiichi Furuya, Charles Gaupp, Daan van Golden, Nan Goldin, Dominique Gonzalez-Foerster, George Grosz, Sigurdur Gudmundsson, Philip Guston, Isaac Israëls, Matthew Day Jackson, Egill Jacobsen, Asger Jorn, Yousuf Karsh, Dick Ket, Yves Klein, Job Koelewijn, Oskar Kokoschka, Tetsumi Kudo, Milan Kunc, Oliver Laric, Klara Lidén, Sarah Lucas, Lucebert, Ken Lum, René Magritte, Kazimir Malevich, Mark Manders, Man Ray, Robert Mapplethorpe, Kerry James Marshall, Ana Mendieta, Annette Messager, Bruce Nauman, Alice Neel, Arnold Newman, Felix Nussbaum, Catherine Opie, Irving Penn, Pablo Picasso, Richard Prince, Marc Quinn, Arnulf Rainer, Neo Rauch, Gerhard Richter, Hervé Di Rosa, Thomas Ruff, August Sander, Viviane Sassen, Antonio Saura, Christian Schad, Gino Severini, David Scherman/Lee Miller, Cindy Sherman, Nicolaes De Staël, Edward Steichen, Juergen Teller, Charley Toorop, Ryan Trecartin, Roy Villevoye, Henk Visch, Andy Warhol, Gillian Wearing, Co Westerik, Carel Willink, Francesca Woodman, Andrzej Wróblewski, Ossip Zakine, Zhang Xiaogang und Zhao Yao.


  • ab: 01 Oct 2016
  • bis einschließlich: 15 Jan 2017
  • Standort: Museum de Fundatie

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