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Dirk Hannema

Dirk Hannema wurde 1921 im Alter von 26 Jahren zum Direktor des Museum Boymans ernannt, das sich nach dem Neubau im Jahr 1935 unter seiner Führung zu einem renommierten Haus entwickelte.  

Nach seinem umstrittenen Auftreten während der deutschen Besatzung der Niederlande sowie dem Ankauf der „Emmausgänger“ von Vermeer – ein Gemälde, das sich nach dem Krieg als Werk des Fälschers Han van Meegeren herausstellte – musste er seinen Direktorposten aufgeben. In der Folge konzentrierte er sich völlig auf seine eigene Kunstsammlung, die er bereits seit jungen Jahren kontinuierlich weiter ausgebaut hatte.

Im Jahr 1958 verbrachte Dirk Hannema seine Kunstsammlung ins Kasteel het Nijenhuis, das auch sein persönliches Domizil wurde. Eigentümerin des Kasteel het Nijenhuis ist die Provinz Overijssel, die das Schloss gründlich renovieren ließ  und bis heute bezuschusst. 1964 verzichtete Hannema auf seine Kunstsammlung und schenkte sie als Ganzes der Stiftung Hannema-de Stuers Fundatie. Er starb 1984.

Portret Dirk Hannema

Die Vermeer-Gemälde Hannemas
Im Jahr 1937 kaufte das Museum Boymans während Hannemas Amtszeit als Direktor das Gemälde „Die Emmausgänger“ für die damals ungeheure Summe von 1,6 Millionen Gulden. 1948 stellte sich heraus, dass nicht Johannes Vermeer der Schöpfer des Bildes war – wie Hannema und viele andere Experten angenommen hatten –, sondern der Fälscher Han van Meegeren (1889–1947).

De Emmaüsgangers

Hannema interessierte sich kaum für die Beweisführung, er glaubte bis zu seinem Tod fest an die Echtheit des Gemäldes. Er war von dieser Vorstellung sogar dermaßen besessen, dass er dem Künstler Vermeer immer weitere Gemälde zuschrieb, auch weil er meinte, dessen Œuvre müsste mehr als die kaum vierzig bekannten Werke umfassen. In Kasteel het Nijenhuis hängen sieben Gemälde, die Hannema mit Bestimmtheit Vermeer glaubte zuschreiben zu können. Bei diesen Bildern handelt es sich nicht um Fälschungen wie bei „Die Emmausgänger“, sondern um authentische Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wie etwa „Der gute und der böse Schächer nach Golgotha geführt“ und „Familienporträt mit Glaskugel“. Eingehende Untersuchungen sollen in der Zukunft ausweisen, wer die tatsächlichen Schöpfer dieser Werke waren.