Jeroen Krabbé - Stille

Mein Studio im Lockdown

Monate der Stille und Monate allein im Atelier. Nicht auf Reisen, nicht nach weit entfernte Orte, keine Nachforschungen vor Ort, keine Aufnahmen für einen neuen Dokumentarfilm über einen Maler. Jeroen Krabbé brach im Jahr 2020 mit dem Rhythmus, der seine Malerei bereits jahrzehntelang bestimmte: Reisen für seine Film- und Fernseharbeiten und die gewonnenen Eindrücke im Atelier verarbeiten. Er zog sich in sein Atelier zurück, und dort entstand eine neue Serie, die sich am besten als Studioporträts beschreiben lässt. 

_{Jeroen Krabbé, Atelier Nr. 1, 2020 - 2021, Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm, Leihgabe des Künstlers}

Die Gemälde von Jeroen Krabbé zeigen meistens einen auswärtsgerichteten Blick – auf die Landschaften Gauguins, auf Dalfsen, auf seine Familiengeschichte. Nun sind es Spiegel seines Ateliers, der Blick ist nach innen gerichtet. Verdichtete Bilder, im gleichmäßigen Farbton, mit der leeren Leinwand auf der Staffelei als Hauptrolspielerin. Der Maler selbst ist nur ein Schemen, eine Silhouette. Dennoch wirken die Bilder nicht einsam, nach längerem Hinsehen zeigt sich die Konzentration auf den Atelierraum mit seinen gedämpften Farb- und Lichtvariationen als meditativ. Als stünde die Zeit still und würde man als Betrachter im abgemessenen Rhythmus mittanzen, den der Maler sich auferlegte, um die Tage der Isolation mit Bedeutung zu erfüllen, auch in Zeiten der Stille. Der Blick nach innen bringt reine Malerei hervor, in der die Nuance, die präzise Geste zählt.

_{Jeroen Krabbé, Der Anfang eines Gemäldes, 2020 - 2021, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm, Leihgabe des Künstlers}

Zur Ausstellung erscheint ein Buch mit einem Gespräch zwischen Jeroen Krabbé und seinem Sohn Jasper, mit Fotos von Annemarieke van Drimmelen, herausgegeben vom Museum de Fundatie und dem Verlag Waanders uit de Kunst.

_{Bild Kopfzeile: Jeroen Krabbé, Die leeren Leinwände, 2020 - 2021, Öl auf Leinwand, Leihgabe des Künstlers}

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