Roosen & Guests

Im kommenden Frühling übernimmt Maria Roosen das Zepter im Kasteel het Nijenhuis in Heino / Wijhe. Sie lädt Künstler verschiedener Altersgruppen und Hintergründe dazu ein, mit ihr gemeinsam Räume und Umgebung des Schlosses in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Während ihrer ganzen künstlerischen Laufbahn arbeitete Roosen bereits mit anderen schöpferischen Menschen wie Glasbläsern zusammen, um mit ihnen ihre Werke aus Glas, Textilien oder Holz zu erschaffen. Eine Arbeitsweise, die sie selbst als die 1+1=3 Formel charakterisiert – gemeinsam wird es immer besser. Ihr Werk ist das Ergebnis eines kollektiven Verfahrens und diese Idee bildet nun auch den Ausgangspunkt dieser Ausstellung, in der neue Verbindungen eingegangen werden, doch auch Zusammenstöße auftreten dürfen – zwischen Roosens eigenen Werken, den Arbeiten ihrer Gäste und der historischen Umgebung des Schlosses. Im Kasteel Het Nijenhuis entsteht auf dieser Weise ein befristetes, neues Kunstkollektiv. In die Auswahl hat Roosen bewusst sowohl junge Kunstmacher als auch Künstler ihrer eigenen Generation einbezogen: Gegenseitige Inspiration bildet die Grundlage.

In der Kunstwelt finden Mehrstimmigkeit und Kollektivität in den letzten Jahren immer mehr Beachtung – als Gegenstück zu unserer stark individualisierten und aufs Privatleben fokussierten westlichen Gesellschaft. Kunstmacher scheinen zunehmend nach Möglichkeiten zu suchen, einander zu bestärken: Die Idee des einsamen Genies ist längst überholt. Roosen & Guests zeigt, was Kollektivität bedeuten und wie man gemeinsam stark sein kann, aber auch, dass Kunst immer in Bewegung ist und auf ihre Umgebung reagiert. Während der fünf Monate der Ausstellungsdauer kann sich noch allerhand ändern.

Mit Werken von Maria Roosen &
Maria Lassnig,  Marja Zomer, Jan Broekstra, Marien Schouten, Hester Oerlemans,
Nel Aerts, Lieneke Hulshof, Q.S. Serafijn, Jonathan van Doornum, Natasja Kensmil,
Paul Kooiker, Marike Schuurman, Julius van der Vaart, Ciel van Dooren,
Jeroen Doorenweerd, Arash Fakhim, Krystel Geerts,  Marlene Dumas, Ricardo van Eyk, Scarlett Hooft Graafland, Mischa Doorenweerd & Afra Eisma, Jaap Kroneman,
Laure Prouvost.

Maria Roosen (Oisterwijk, NL, 1957) erforscht Formen in Glas und Aquarellfarbe – erstarrte Bewegung ebenso wie Träger einer fließenden Form. Roosen beschreibt ihre Werke oft als Gegenstände, die Gefühle wiedergeben sollen, als Übersetzung von Emotionen, die auf einer direkten und taktilen Art und Weise kommunizieren: Gegenstände, die Gedanken zu Wachstum, Blühen, Fruchtbarkeit, Liebe und Tod erwecken sollen. Schöpferischer Prozess und handwerkliches Können sind für sie ebenso bedeutend wie das Endergebnis.

Roosen nahm sowohl an der Ausstellung Dumas, Roosen, Van Warmerdam (von Chris Dercon zusammengestellt) als an der 46. Biennale di Venezia, Niederländischer Pavillon, Venedig, IT (1995), der Schau Sonsbeek 2001: Locus/Focus (Kurator: Jan Hoet), Arnhem, NL und der Yokohama Triennale, Yokohama, JP (2005) teil. Sie hatte Einzelausstellungen u.a. in der Vleeshal, Middelburg, NL, dem Groninger Museum, Groningen, NL, dem Museum Dhondt Dhaenens, Deurle, BE und der Kunsthal KaDe, Amersfoort, NL. Ihre Werke waren auch auf ikonischen Ausstellungen wie This is the show and the show is many things, im Museum van Hedendaagse Kunst, Gent, BE (1994) zu sehen.

Zur Ausstellung Roosen & Guests erscheint eine Publikation in Form eines Magazins. Ein zweiter Band dieses Magazins mit Beiträgen der Junior-Kuratorin Sanne van de Kraats und von Anna van Leeuwen ist jetzt erschienen

_{Bilder: Peter Tijhuis}

Roosen & Guests ist Teil der Fundatie Future Factory, des Labors des Museums de Fundatie. Multidisziplinäre Kunstmacher begeben sich hier auf die Suche nach dem Herzschlag der Zeit. Welche Themen bestimmen die Zukunft?

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