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  • ab: 18 januar 2019
  • bis einschließlich: 12 mai 2019
  • Standort: Museum de Fundatie

FREIHEIT - Freiheit – die fünfzig Kernstücke der niederländischen Kunst ab 1968

Am 19. Januar 2019 wird im Museum de Fundatie in Zwolle die Ausstellung Freiheit – die fünfzig Kernstücke der niederländischen Kunst ab 1968 eröffnet. Es handelt sich um ein ehrgeiziges und gleichzeitig recht ungewöhnliches Projekt: Auf dieser Ausstellung zeigen wir die fünfzig Kernstücke, die maßgebenden Kunstwerke, die während der letzten fünfzig Jahre in den Niederlanden entstanden sind. Freiheitist ausdrücklich subjektiv: Eine Einladung zur Diskussion ist ebenso gemeint wie eine Liebeserklärung an die niederländische Kunst. Diese Ausstellung ist ein Muss für all jene, die endlich einmal alle niederländischen Spitzenkunstwerke der letzten fünfzig Jahre vereint sehen möchten.

Ferdi (1927-1969), Clementine’s Dream, 1968, Schaumgummi, „Borg fabrics“ Kunstpelz, 70 x 90 x 170 cm, Sammlung Giotta und Ryu Tajiri, foto: Egon Notermans.

Seymour Likely, The Unexpected Return of Blinky Palermo from the Tropics, 1992, Mischtechnik, 445 x 390 cm, Sammlung Stedelijk Museum, Amsterdam, Foto: Peter Tijhuis.

Eine Liebeserklärung an die niederländische Kunst

Freiheit wird vom Kunstkritiker und Autor Hans den Hartog Jager (1968) zusammengestellt, der bereits mehrfach Ausstellungen für das Museum de Fundatie konzipierte: Meer licht (2010), zum Thema des Erhabenen in der heutigen Kunst, Meer macht (2014), zum Thema der Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Künstlers, gesellschaftliche Prozesse zu beeinflussen und Zie de mens (2016), eine Porträtgalerie, die sowohl einen Überblick der gesellschaftlichen Veränderungen als auch der Entwicklung der Kunst während der letzten hundert Jahre bot.



Armando (1929-2018), Fahne, 1981, oil on canvas, 240 x 175 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, © Pictoright Amsterdam 2019.


Atelier Van Lieshout, The Monument, 2015, Bronze, 431 x 220 x 208 cm, Leihgabe Atelier Van Lieshout, foto: Peter Tijhuis.

Gerade in diesen zerrissenen Zeiten, in denen die Bedeutung vieler Dinge, die in den Niederlanden jahrzehntelang selbstverständlich schienen, neu hinterfragt wird, möchten wir zeigen, was die wesentliche Kraft von Kunst beinhaltet: Uns neue Fernsichten erschließen, eingerostete Normen, Werte und Formen zur Diskussion stellen, den Zeitgeist widerspiegeln und ihm vorangehen. Deshalb haben wir uns für „Freiheit“ als Grundthema entschieden. Dieses Wort erfuhr in den Niederlanden in den letzten Jahren eine kuriose, fast populistische Wendung. Während es vor fünfzig Jahren noch für die neuen, revolutionären Entwicklungen stand, die bestehende Muster durchbrachen, symbolisiert „Freiheit“ heute vor allem das Festhalten an „authentischen niederländischen Werten“. Gleichzeitig ist dennoch unwiderlegbar, dass sich das Streben nach Freiheit, Unabhängigkeit und Unität durch die Jahre hindurch als ein Kernwert zeitgenössischer Kunst behauptet hat.


Marijke van Warmerdam (1959), Lichte Stelle, 2000, 16-mm-Filmschleife, 2’53”, Sammlung des Künstlers.

Guido Geelen (1961), Ohne Titel R.K. 015, 1992, Ton, 175 x 230 x 55 cm, Sammlung Museum De Pont, Tilburg, © Pictoright Amsterdam 2019.

Mit dem ausdrücklichen, fast klassischen Konzept, fünfzig entscheidende Werke zu zeigen, hoffen wir die wichtigsten, in der heutigen Diskussion immer wiederkehrenden Elemente ins Rampenlicht zu rücken. Kunst sollte sich trauen, offen zu zeigen, was sie zum Denken der Menschen beitragen und welche einmalige Rolle sie in der Gesellschaft erfüllen könnte. Einerlei, ob es sich dabei um die Bedeutung einer (künstlerischen) Tradition handelt oder um die Art und Weise, in der Kunst eine nationale Identität repräsentiert oder auch um das Ausmaß, in dem sie Umwandlungen der sozialen Verhältnisse in der Gesellschaft widerspiegelt. Allerdings – und das ist mindestens ebenso wichtig – soll die Ausstellung dem Betrachter auch eindringlich vor Augen führen, welche großartige Kunst in den letzten fünfzig Jahren in den Niederlanden geschaffen wurde – von Jan Dibbets’ Perspective Correction (1968) bis Ria van Eyks My Woven Diary (1976-1977), von René Daniëls’ Aux Déon (1985) bis Natasja Kensmils Zelfportret met kruis (1999) und von Guido van der Werve’s Nummer acht: Everything is going to be all right (2009) bis Melanie Bonajo’s Night Soil #1 (2016). Die Kunst in den Niederlanden ist bereits seit Jahrzehnten lebendig, kraftvoll und frei – und das darf durchaus mal grandios gezeigt werden.

Indem wir mit einem Mal so viele „Kernstücke der Kunst“ der vergangenen Jahrzehnte zusammenbringen, möchten wir den aktuellen Diskussionen über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft neue Energie zuführen. Endlich jedoch hoffen wir vor allem, dass Freiheit eine einzige große Feier der Kraft von Kunst sein wird: Eine Ausstellung und ein Buch, um Menschen Genuss und Vertiefung zu bieten und zum Denken anzuregen, gerade in dieser Welt, in dieser Zeit.

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Buch im Verlag Athenaeum-Polak & Van Gennep.


Freiheit
wird unterstützt von:


Guido van der Werve (1977), Nummer acht, everything is going to be alright, 2007, Filmschleife, 10’10”, Sammlung des Künstlers und GRIMM, Amsterdam | New York (video still © Ben Geraerts).
Marc Mulders (1958), Das jüngste Gericht, 2006, Bleiglasfenster, Sint-Jan-Kathedrale, 's-Hertogenbosch.

Rob Scholte (1958), Nostalgia, 1988, Acrylfarbe auf Leinwand, 155 x 250 cm, Bischofberger Sammlung, Männedorf-Zürich, Schweiz, © Pictoright Amsterdam 2019.

Natasja Kensmil (1973), Selbstporträt mit Kreuz, 1999, Öl auf Leinwand, 124 x 144 cm, AkzoNobel Art Foundation, © Pictoright Amsterdam 2019.

Viviane Sassen (1972), D.N.A., 2007, Foto, 45 x 35 cm, Sammlung der Künstlerin.

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Foto Kopfzeile: Erik Andriesse (1957-1993), Amaryllis, 1988, Acryl auf Leinwand, 280 x 380 cm, Stiftung Erik Andriesse, Leihgabe an das Noordbrabants Museum, ‘s-Hertogenbosch; Henk Visch (1950), Ohne Titel (Brücke), 1980, Holz, Stahl und Farbe 206 x 515 x 77 cm, Sammlung Kröller-Müller Museum, Otterlo, © Pictoright Amsterdam 2019; Ria van Eyk (1938), My Woven Diary, 1976-1977, gewebte Wolle, 320 x 880 cm, Sammlung Stedelijk Museum, Amsterdam, Foto: Peter Tijhuis.

Künstler Freiheit:

Ferdi Clementine’s Dream (1968)
Jan Dibbets Perspective Correction (1968)
Carel Visser Gefalteter Kubus (1970)
Ger van Elk La Pièce (1971)
Hans Eijkelboom With my Family (1973)
Rob van Koningsbruggen Ohne Titel(1975)
Bas Jan Ader In Search of the Miraculous (1975)
Ria van Eyk My Woven Diary 01-09-1976 – 31-05-1977 (1976-1977)
Henk Visch Ohne Titel(1980)
Armando Fahne (1981)
Gerrit van Bakel Tarimmaschine (1982)
Kees de Goede Roundabout A (1982)
Emo Verkerk Porträt von Georges Simenon (1984)
René Daniëls Aux Déon (1985)
Erik Andriesse Amaryllis (1988)
Rob Scholte Nostalgia (1988)
Rob Birza Mickey of the Blind (Sea of Lights) (1989-1990)
Seymour Likely The Unexpected Return of Blinky Palermo from the Tropics (1992)
Mark Manders Fox/Mouse/Belt (1992)
Guido Geelen Ohne Titel R.K. 015 (1992)
Rineke Dijkstra New Mothers (1994)
Moniek Toebosch Der Engelnsender (1994)
Maria Roosen Bett (1994)
Marlene Dumas Naomi (1995)
Roy Villevoye Kó (Showing Primary Colors in Kombai) (1995)
Suchan Kinoshita Hok I (1996)
Daan van Golden Youth is an Art (1997)
Natasja Kensmil Selbstporträt mit Kreuz(1999)
Michael Raedecker kismet (1999)
Marijke van Warmerdam Lichte Stelle (2000)
Jeroen de Rijke / Willem de Rooij Bantar Gebang (2000)
Erik van Lieshout Lariam (2001)
Hans van Houwelingen Lelys Säule (2002-2004)
Michael Tedja Out One Big King (2002-2012)
Job Koelewijn Jump (2005)
Viviane Sassen Lexikon (2005-2011)
Marcel van Eeden K.M. Wiegand, life and work (2006)
Aernout Mik Raw Footage (2006)
Marc Mulders Das jüngste Gericht(2007)
Guido van der Werve Nummer acht, everything is going to be alright (2007)
Tjebbe Beekman Illya’s Birthroom (2008)
Renzo Martens Episode III: Enjoy Poverty (2008)
Atelier Van Lieshout The Monument (2010-2015)
Gert Jan Kocken Paul Tibbets, Pilot, B 29 Enola Gay, Hiroshima, 6 August 1945 (2010)
Jeroen Eisinga Springtime (2010-2011)
Folkert de Jong Actus Tragicus (2013)
Melanie Bonajo Night Soil I – Fake Paradise (2014)
Fiona Tan Linnaeus’ Flower Clock (1998)
Robert Zandvliet Stage of Being IV (2017)
Navid Nuur Firezeal (2014-2018)


  • ab: 18 Jan 2019
  • bis einschließlich: 12 May 2019
  • Standort: Museum de Fundatie

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