Guillaume Lo A Njoe

Das Werk von Guillaume Lo A Njoe (Amsterdam, NL, 1937) ist unglaublich vielseitig, es reicht von Würfeln mit mysteriösen Zeichen über flache Holzskulpturen mit bizarren Formen bis zu Gemälden und Arbeiten auf Papier, die sich zwischen Abstraktion und Figuration bewegen. Eines haben seine Werke alle gemein: Lo A Njoe erforscht in ihnen die Beziehung des Menschen zu seiner Umgebung sowie zum Weltall. Seine Kunst bildet ein eigenes Universum, eine Zwischenwelt, in der der Mensch auf der Suche zu sein scheint – en voyage (auf Reisen). Die Vielschichtigkeit der Formen, Bedeutungen und Materialien spielt eine zentrale Rolle im Werk des Künstlers. Die Fundatie Sammlung enthält drei frühe Werke von Lo A Njoe. Neben diesen Werken werden auch Arbeiten aus der Sammlung des niederländischen Amtes für Kulturerbe und aus der eigenen Sammlung des Künstlers gezeigt.

_{Guillaume Lo A Njoe. Foto: Peter Tijhuis}

Guillaume Lo A Njoe studierte in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts am Institut für den kunstgewerblichen Unterricht (Instituut voor Kunstnijverheidsonderwijs) in Amsterdam, die Vorgängerin der Gerrit Rietveld Academie. Sein frühes Werk zeichnet ein expressiver Malstil aus, der in Kombination mit Motiven wie Tieren, Vögeln und Fantasiewesen an das Werk von Zeitgenossen wie Karel Appel und Erwin de Vries erinnert. In den 70er-Jahren beginnt er abstrakter zu arbeiten und experimentiert mit Spritztechniken auf Gemälden und rechteckigen Würfeln. Seit den 80er-Jahren entstehen seine bedeutendsten Werke: Sechs- und achteckige abstrakte Gemälde in Großformat sowie Holzskulpturen, die von seinen internationalen Wurzeln (in Surinam, Indien, China, verschiedenen afrikanischen Ländern sowie Brasilien) zeugen. Der Bruch mit der rechteckigen Tradition des Gemäldes war ein befreiender Augenblick für Lo A Njoe, der diesen Teil seines Œuvres als seinen „wichtigsten Beitrag zur Malerei” bezeichnet. Zudem entwarf Lo A Njoe Denkmäler und errang verschiedene Preise. Voyage ist die erste museale Übersichtsschau seines Werkes in den Niederlanden.

„Dank meiner gemischten Herkunft bin ich von Natur aus mit einem Großteil der Welt verbunden, sowohl mit der asiatischen als auch mit der afrikanischen und europäischen Kultur. Wie von selbst treten all diese unterschiedlichen Identitäten in meinem Werk an die Oberfläche. Daher erlebe ich selten einen Mangel an Inspiration. Ich betrachte mich als universeller bildender Künstler.”– Guillaume Lo A Njoe, April 2023

_{Guillaume Lo A Njoe, ohne Titel, 1993, Mischtechnik, 177 x 110 x 35 cm, Leihgabe des Künstlers. Foto: Peter Tijhuis.} 

_{Guillaume Lo A Njoe, Der Mond Europa, 1993, Öl auf Leinwand, 120 x 120 cm, Leihgabe des Künstlers. Foto: Peter Tijhuis.} 

Diese Ausstellung wurde ermöglicht durch der Sammlung des niederländischen Amtes für Kulturerbe.

Kopfzeile: Guillaume Lo A Njoe, ohne Titel, 1968, Öl auf Leinwand, 92 x 122 cm, Sammlung Museum de Fundatie

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