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  • ab: 10 september 2022
  • bis einschließlich: 08 januar 2023
  • Standort: Museum de Fundatie

Neo Rauch - Die Mitte

Neo Rauch ist ein prominenter Wegbereiter der großen Rückkehr der figurativen Darstellung in der bildenden Kunst. Ihr eroberte die internationale Kunstwelt in den 1990er-Jahren mit seiner figurativen Malerei. Seine Gemälde verblieben damals außerhalb des gängigen Kanons der zeitgenössischen Kunst, sie waren weder abstrakt noch konzeptuell. Seine Vorliebe für Comics, seine Herkunft aus der DDR, die Eigenart seiner Erzählstränge, die zu Neugierde anstachelt, ohne greifbar zu sein – all das ist Teil des Rätsels Rauch. Mit ihm und durch ihn gelangte Leipzig zu ihrem internationalen Ruf als Stadt der Maler. Die Mitte ist eine Übersichtsausstellung der neuesten Gemälde Neo Rauchs in Kombination mit einer besonderen Kategorie aus seinem früheren Oeuvre – die Reihe tondi, die er in den Jahren 1993 und 1994 malte.



Neo Rauch, Saum, 1993, Öl auf Papier, Ø 340 cm, Museum de Fundatie, Dauerleihgabe Sammlung Ruth. Foto: Uwe Walter, Berlin. © Neo Rauch, Die Mitte, c/o Pictoright 2022.

Rauch bewegt sich durch die Zeit und widersetzt sich gerade dadurch ihrem linearen Verstreichen. Ohne Zögern fügt er Zeiten, Bedeutungen, Stile und Motive zu einem zutiefst persönlichen Universum zusammen. Seine Gemälde sind mythische und gleichzeitig äußerst realistische Welten, unbeständig und voller Unruhe. Sein Werk ruft unzählige Interpretationen hervor und stellt eine ständige Einladung an die Betrachter dar, sich auf eine ganz eigene Beziehung zu seinen Gemälden einzulassen. Sobald man in seine Welt eingetreten ist, verliert man Schritt für Schritt den Halt, bis alles was sicher erscheint, auf einmal unsicher ist. Seine Gemälde bilden eine mysteriöse und persönliche Reise, die verwirrt und doch gleichzeitig einen Halt bietet, indem die Weggefährten und Begleiter Rauchs auch die Betrachter umarmen.

Die tondi markieren den Beginn von Rauchs heutiger Bildsprache. Er schuf diese Bilder nach einem eindringlichen Traum, der eine grundlegende Änderung seiner Auffassung von Malerei herbeiführte. Vor jenem Erlebnis war Rauch sich eine Zeit lang unsicher, welchen Weg er wählen sollte. Der Traum war ein Wegweiser aus dem Unterbewussten, der ihn auf die Rückkehr zur Grundlage – zur figurativen Malerei – und die Absage an die Abstraktion verwies.


Neo Rauch, Die Wurzel, 2020, Öl auf Leinwand, 300 x 250 cm, HGN Artcollection. Foto: Uwe Walter, Berlin. © Neo Rauch, Die Mitte, c/o Pictoright 2022.

Nach dem Tondi springt die Ausstellung um 25 Jahre. Rauch scheint im Laufe der Jahre in immer stärkerem Maße auf die Epoche der Aufklärung und der Romantik, die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts, zurückzugreifen. Dort suchen seine Figuren nach Ausgeglichenheit, nach Träumen, nach Kunst und nehmen entschlossen den Kampf gegen Ideologen und Krawallmacher auf. Der Zeitreisende Rauch scheint im Rahmen der hoffnungsfrohen Kulisse des 18. und 19. Jahrhunderts Verwirrung und Verfall im 20. und 21. Jahrhundert zu kommentieren.

Die Mitte ist die zweite Ausstellung, die das Museum de Fundatie Rauchs Malerei widmet. 2018 war Neo Rauch – Dromos bereits zu sehen; eine große Retrospektive seiner Gemälde von 1993 bis 2017.

Bei Die Mitte wird ein Katalog erscheinen, mit Texten von Hubertus Gassner, Hans den Hartog Jager, Ralph Keuning, Bettina Krause und Uwe Tellkamp. Eine Publikation von Waanders Publishers und Museum de Fundatie.

Foto: Peter Tijhuis

Foto: Peter Tijhuis

Foto: Peter Tijhuis

Fotos: Peter Tijhuis

Bildkopfzeile: Neo Rauch, Vulkanschule, 2022, Öl auf Leinwand, 300 x 500 cm, Privatsammlung, Seoul (Republik Korea). Foto: Uwe Walter, Berlin. © Neo Rauch, Die Mitte, c/o Pictoright 2022.

 


  • ab: 10 Sep 2022
  • bis einschließlich: 08 Jan 2023
  • Standort: Museum de Fundatie

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