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  • ab: 14 september 2019
  • bis einschließlich: 05 januar 2020
  • Standort: Museum de Fundatie, Kasteel Het Nijenhuis

JEROEN KRABBÉ - ERTRÄUMTE PARADIESE

Inspirationsquelle für die neue Gemäldereihe Erträumte Paradiese von Jeroen Krabbé sind seine Reisen nach Tahiti, Hiva Oa und Martinique. Auf den Spuren Paul Gauguins besuchte er die tropischen Inseln für die Fernsehserie Krabbé sucht Gauguin. Das Ergebnis ist eine Reihe von 12 Landschaften voller Farbe und Emotionen.Hiva Oa und Martinique.


Jeroen Krabbé, Tahiti, 2018, Öl auf Leinwand 160 x 120 cm.


Im Jahr 1891 wanderte Paul Gauguin nach Tahiti aus. Er verließ Paris auf der Suche nach neuen Wegen in der Kunst, in der weiten Ferne, in tropischen Paradiesen. Der Zivilisation des industrialisierten Europa kehrte er den Rücken in der Hoffnung, in einer Welt, in der sich der Bruch mit der Natur noch nicht vollzogen hatte, das Wesen des Menschen zu finden. Nach der Emanzipation der bildenden Kunst zur Zeit der Romantik sowie dem grundlegenden Erlebnis des L’art pour l’art-Gedankens im Impressionismus schien die Kunst einen Endpunkt erreicht zu haben. Die Wiedergabe eines Augenblicks, das Festhalten eines Lichtstrahls mit wenigen treffsicheren Pinselstrichen, wie es Monet so meisterhaft gelang, bedeutete einerseits eine Befreiung von der schweren Last der Bedeutung, war andererseits aber auch eine Sackgasse. Große Begabungen, die nach dem Giganten Monet kamen, suchten nach anderen Richtungen in der Kunst. Sie definierten deren Bedeutung außerhalb des Bereichs von Farbe und Leinwand neu. Das tat Vincent van Gogh mit seinem sozialen Engagement und seiner Expressivität und das tat auch Paul Gauguin, indem er nach Orten aufbrach, an denen das Leben noch unverdorben war. Das Paradies… dort machte er seine Gemälde, die unsere Sicht auf die Kunst nachhaltig beeinflusst haben. Erträumte Paradiese, denn sie zeigten gleichsam einen neuen Weg aus der industrialisierten Welt auf.


Jeroen Krabbé reiste im Jahr 2018 für AvroTros’ Sendung Krabbé sucht Gauguin nach Tahiti, Hiva Oa und Martinique. Vorher drehte er bereits Dokumentarfilme über Vincent van Gogh und Pablo Picasso. Seine Arbeit am Film über Gauguin inspirierte Krabbé zu zwölf eigenen Gemälden die in Museum de Fundatie gezeigt werden. Flimmernde Landschaften, Seestücke, die manchmal federleicht, oft aber auch tief und schwer sind und den Betrachter hereinziehen, als wäre der Ozean bis an den Rand mit Monstern angefüllt. Sublime Gemälde, in denen Schönheit und Gefahr scheinbar eng beieinanderliegen.

Foto:: Marit van der Meer.


Jeroen Krabbé, Hiva Oa 2, 2018, Öl auf Leinwand 120 x 160 cm.


Jeroen Krabbé zeigte sich im Museum de Fundatie auf seiner großen Übersichtsausstellung im Jahr 2008 als Maler des Paradieses. Es sind Paradiese mit einer kritischen Note, denn es gibt in ihnen keine Menschen, weshalb sie aber sicher nicht weniger lieblich wirken. Der Künstler präsentierte in den darauffolgenden Jahren seine eindrucksvolle Serie zum Leben und zur Ermordung seines Großvaters Abraham Reiss. Danach zeigte er seine frühen Erinnerungen, in denen er die Kinderfantasie in fast surrealistischen Bildern darstellte. Holocaust und Jugend, dicht nebeneinander. Im Sommer des Jahres 2017 war die Landschaft um den Ort Dalfsen das Thema von Gemälden, die den Maler bis an die Grenze der Abstraktion führten. Nun hängen in Zwolle die Erträumte Paradise von Jeroen Krabbé, für die er aus derselben Quelle wie Paul Gauguin schöpfte.


Jeroen Krabbé, Hiva Oa – Gauguin’s Graf, 2018, Öl auf Leinwand 160 x 120 cm.

Drei Serien von Jeroen Krabbé, die früher schon mal im Museum de Fundatie gezeigt wurden, werden im Kasteel het Nijenhuis in Heino/Wijhe präsentiert: Der Untergang von Abraham Reiss (2010), Dum Vivimus Vivamus (2013) und Das späte Licht (2017). Am 5. Dezember 2019 wird Jeroen Krabbé 75 Jahre alt.

Zur Ausstellung erscheint ein Buch gleichen Titels bei Uitgeverij Waanders & de Kunst mit einem Gespräch von Jeroen Krabbé und Ralph Keuning sowie einem Beitrag von Regisseur Richard den Dulk. 

Jeroen Krabbé, Martinique – Grand Rivière Baie, 2018, Öl auf Leinwand 120 x 160 cm.


  • ab: 14 Sep 2019
  • bis einschließlich: 05 Jan 2020
  • Standort: Museum de Fundatie

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